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Die Fette aus Fruchtfleisch und Kernen der Ölpalme (Elaeis guineensis) sind derzeit das weltweit am meisten genutzte pflanzliche Fett. Gegenüber anderen Fett- und Ölpflanzen erbringt die Ölpalme die mit Abstand größten Erträge pro Fläche auf. Das gewonnene Fett ist zurzeit zudem das billigste auf dem Weltmarkt und wird für Nahrungs- und Genussmittel aller Art sowie für Waschmittel, Kerzenwachs, Kosmetika und dergleichen eingesetzt. Etwa die Hälfte dieser Erzeugnisse wird derzeit unter Verwendung von Palmöl oder Palmkernöl produziert. Ein weiterer Teil fließt in die „erneuerbaren Energien“.

Der Palmölanteil an den „erneuerbaren Energien“ beträgt weltweit ca. 5%. In Deutschland dagegen sind es mittlerweile 41% und damit mehr als in allen anderen Bereichen. Circa 10% entfallen davon auf Blockheizkraftwerke, mit denen Strom und Wärme erzeugt werden. Die übrigen 90% werden für die Beimischung zum Fahrzeugkraftstoff (Agrosprit, auch Biodiesel genannt) verwendet. In der EU betrug 2012 der Anteil von Palmfett am Agrosprit etwa 20%, zu diesem Zeitpunkt (2012) mit steigender Tendenz.

Seit einiger Zeit regt sich innerhalb der EU eine Debatte um die indirekten Landnutzungsfolgen von Palmöl. Kritiker argumentieren, dass diese indirekten Folgen nicht in die Klimabilanz eingerechnet wurden. Studien aus dem Jahr 2017 zeigen, dass Palmöl-„Bio“diesel ein Mehrfaches an C02 ausstößt als konventioneller Diesel. Die EU diskutiert auf Grundlage dieser Kritik, in ihrer Richtlinie für Erneuerbare Energien den Anteil von Palmöl in Agrosprit bis zum Jahr 2021 auf 0% zurückzufahren, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Der Palmölboom speist sich seit den 90er Jahren aus Malaysia und Indonesien (ca. 85% der globalen Produktion), zum Teil auch aus Südamerika und in noch geringen Mengen aus Afrika. Ölpalmen werden hauptsächlich als Monokultur in nicht selten mehrere 1.000 km² großen Plantagen angepflanzt, wofür entsprechend große Regenwaldgebiete gerodet wurden und werden (im Vergleich: die Gesamtfläche Berlins beträgt ca. 890 km²). Immer häufiger müssen auch Sekundärwälder Platz für Ölpalmplantagen machen. Dies führt dann zu einer Verdrängung von anderen Anbauprodukten wie Reis oder Gemüse und zu einer weiteren Intensivierung der Monokultur Ölpalme.

Eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittelinhaltsstoffe besteht in Europa seit dem 13. Dezember 2014. Bis dahin war Palmöl auf den meisten einschlägigen Produkten lediglich als „pflanzliches Öl“ oder „pflanzliches Fett“ deklariert.

 

Weite Informationen zur Rolle von Palmöl in der EU-Richlinie für Erneuerbare Energien können Sie auch unserem aktuellen Informationspapier (Pdf) entnehmen.

 

 

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